Frischer Wind durch PCA

Pre-Conditioned Air-Anlagen am Flughafen München

Pre-Conditioned Air-Anlagen (PCA) versorgen die Flugzeugkabine auf der Parkposition mit vorklimatisierter Frischluft. Dadurch müssen die parkenden Flugzeuge nicht mehr ihre Hilfsturbine für die Klimatisierung laufen lassen. Die PCA-Anlagen sind im Betrieb deutlich leiser und senken den Kerosinverbrauch und den damit verbundenen CO2-Ausstoß.

PCA - Was ist das?

Pre-Conditioned Air-Anlagen (dt. etwa: vorher-klimatisierte Luft) sind Anlagen, die das Kühlen, Lüften und Heizen der Flugzeugkabine auf der Parkposition von außerhalb übernehmen. Der Flughafen München hat an sämtlichen gebäudenahen Abstellpositionen der beiden Terminals und des Satelliten 64 Anlagen dieser Art installiert.

Die Pre-Conditioned Air-Anlagen (PCA) im Einsatz am Flughafen München. 

Wie funktioniert eine PCA-Anlage?

Direkt an der Parkposition wird Außenluft in einer Kompressor-Anlage (übergroße Klimaanlage) aufbereitet, das heißt gefiltert, verdichtet und gekühlt oder erhitzt. Diese Luft wird dann über einen isolierten Schlauch direkt ins Innere der Flugzeugkabine befördert.

Für Großraumflugzeuge hat der Flughafen München eine eigene innovative Konstruktion - einen Schlauchwagen in Form eines Y-Verteilers - entwickelt. Dieser verteilt die aufbereitete Luft aus einem Schlauch gleichzeitig an zwei Anschlüsse am Luftfahrzeug, um die Kabine zu klimatisieren.

Die Regelung der PCA-Anlage erfolgt vollautomatisch. Über eine Schnittstelle zu den Flugplandaten weiß die Anlage genau, welches Flugzeug gerade andockt und versorgt es mit dem passenden Energievolumen.


Beitrag zur CO2-Reduktion der Airlines

Der Flughafen München hat sich das Ziel gesetzt, bis 2035 seine eigenen Emissionen (in der Fachsprache: Scope 1 und 2) auf Netto Null zu reduzieren. Doch möchte der Airport auch andere auf dem Flughafencampus tätige Unternehmen dabei unterstützen, ihre Emissionen zu verringern. In diesem so genannten Scope 3 (Emissionen Dritter) kann durch den Einsatz der PCA-Anlagen in einem Jahr der Ausstoß von bis zu 23.500 Tonnen CO2 vermieden werden. 

  • Flugzeuge müssen bei der Parkposition am Terminal nicht mehr die Hilfsturbine laufen lassen.
  • Jedes Flugzeug kann über die Anlage versorgt werden. Größere Flugzeuge benötigen gleich zwei Anschlüsse.
  • Der Schlauch wird unter der Passagierbrücke zum Flugzeug geführt.
  • Der Schlauch der Anlage ist speziell isoliert. Damit ist größtmögliche Effizienz garantiert.
  • 64 Anlagen wurden an allen gebäudenahen Positionen installiert.

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