Würde das System die Leistung des Flugzeugs beeinflussen?
Wir rechnen mit einer Leistungseinbuße von etwa einem Prozent, allerdings nur für die sehr begrenzte Zeit von Start und Landung.
Und wie stark können Sie den Fluglärm mindern?
Unser System zielt auf jenen Schall im Triebwerk, der sich periodisch wiederholt. Das sind die Töne, also das Pfeifen, die als sehr viel lästiger wahrgenommen werden als das unregelmäßig schwankende Rauschen. Diese lästigen Töne aus dem Triebwerk könnten wir um 50 Prozent reduzieren.
Wann könnte diese Technik in Serie gehen?
Wir kooperieren eng mit Triebwerksherstellern wie Rolls-Royce und MTU, aber auch mit dem Forschungszentrum von Airbus. Wir zielen auf die Flugzeuge im Massenmarkt ab, also die A320-Familie oder die Boeing 737-Familie, die etwa 90 Prozent der Starts und Landungen machen. Nun hängt es davon ab, ob einer der Triebwerkshersteller auf diese Technik aufspringt.
Wie schätzen Sie die Chancen dafür ein?
Die Relevanz der Akustik hat stark zugenommen, weil die Lautstärke von startenden und landenden Fliegern zum Teil darüber entscheidet, ob die Flugzeuge in den Tagesrandzeiten noch einen weiteren Durchlauf machen dürfen. Das ist wirtschaftlich ein wichtiger Faktor. Ob ein Kurzstreckenflieger am Tag fünf oder sechs Durchläufe bekommt, kann für die Airline über Gewinn oder Verlust entscheiden. Außerdem denke ich, dass man es irgendwann nicht nur bei uns, sondern überall auf der Welt zu schätzen wissen wird, wenn Flugzeuge nicht nur innen leise sind, sondern auch außen.
Also dürfen die Anwohner auf mehr Ruhe hoffen?
Ich bin überzeugt, dass meine Forschung allen Anwohnern Hoffnung machen kann, dass sich ihre Situation verbessert.