Umgang mit Ressourcen

Verantwortungsvoller Umgang mit Wasser, Enteisung und Abfall

Der Flughafen München verfolgt, im Sinne kommender Generationen, eine Strategie des verantwortlichen Umgangs mit natürlichen Ressourcen. Ob Wasser-, Energie- oder Abfallmanagement, der Umgang mit Papierbedarf oder das Recycling von Enteisungsmitteln - wir betreiben ein schonendes und sparsames Umwelt- und Ressourcenmanagement.

Trinkwasser am Flughafen München

Der Flughafen München wird vom Zweckverband Moosrain mit Trinkwasser beliefert. An insgesamt vier Stellen wird das Trinkwasser aus den Versorgungsleitungen des Zweckverbandes Moosrain entnommen und in das eigene Versorgungsnetz des Flughafens eingespeist. Trinkwasser ist eines der am gründlichsten kontrollierten Lebensmittel. Die Trinkwasserqualität wird regelmäßig an verschiedenen Stellen des Trinkwasserversorgungsnetzes untersucht.

Sparsamer Umgang - Die Verwendung von Grundwasser und Regenwasser

Trinkwasser ist wertvoll und lebensnotwendig - die Nutzung muss weiterhin gesichert und schonend mit dieser Ressource umgegangen werden. Für die Trinkwassernutzung am Flughafen bedeutet dies, ebenfalls sparsam mit Trinkwasser umzugehen und möglichst nur dort Trinkwasser zu verwenden, wo auch Trinkwasserqualität erforderlich ist. Wird keine Trinkwasserqualität benötigt, kann auch oberflächennahes  Grundwasser genutzt werden. Bereits heute wird zur Klimatisierung von Gebäuden, Werkstätten und Terminals sowie zur Bewässerung von Grünflächen kein Trinkwasser mehr verwendet.

Zusätzliche Einsparmethoden

Wassersparende Armaturen im Bereich der Terminals sorgen zusätzlich für eine Reduzierung des Trinkwasserverbrauches. In Autowaschstraßen wird das verwendete Waschwasser nach einer Aufbereitung mehrfach genutzt. Der Betrieb des Feuerwehrübungsplatzes erfolgt überwiegend mit Niederschlagswasser als Löschwasser, welches von den befestigten Flächen des Übungsplatzes gesammelt und gespeichert wird. Weiterhin soll künftig vermehrt Niederschlagswasser bzw. oberflächennahes Grundwasser zu Bewässerungszwecken, zur Reinigung von Straßen, Kanälen und Flugbetriebsflächen sowie zu Befeuchtungszwecken auf Baustellen genutzt werden.

Brauchwassernutzung zur Klimatisierung

Bisher wurde hochwertiges Trinkwasser des Zweckverbandes zur Wasserversorgung Moosrain in der Energiezentrale zu Kühlzwecken verwendet. Seit 2010 wird statt wertvollen Trinkwassers nun oberflächennahes Grundwasser zur Kühlung verwendet.

Abwasserentsorgung

Abwasserentsorgungskonzept: unterschiedliche Abwasserströme, deren Behandlung und Entsorgung

Regenwasserbewirtschaftung

Auf den Rollbahnen erfolgt in der Regel ein deutlich geringerer Einsatz von chemischen Enteisungsmittel als auf den Start- und Landebahnen, so dass hier eine Behandlung des Enteisungsabwassers in der Kläranlage nicht erforderlich ist. Zum Schutz des Grundwassers vor Stoffeinträgen ist entlang der Rollbahnen eine Bodenfilteranlage, das sogenannte Abbausystem Gelände (ASG), angeordnet. Es reinigt das einsickernde Niederschlagswasser, bevor es in das Grundwasser gelangt.

Gewässerschutz im Bahnbereich (Bodenfilteranlagen)

Bei der Enteisung der Flugzeuge kann durch Wind ein Teil der verwendeten Enteisungsmittel in Grünbereiche neben den befestigten Flugbetriebsflächen gelangen. Bodenfilter rund um die Startbahnköpfe verhindern einen Eintrag in das Grundwasser. Momentan sind der Bodenfilter um den Startbahnkopf Nordost und Nordwest fertiggestellt, weitere bauliche Maßnahmen sind geplant.

Ein Bodenfilter besteht aus unterirdischen, mit Kies gefüllten und gegen den Untergrund abgedichteten Speicherräumen. Er reinigt das Niederschlagswasser, das mit verfrachteten Flugzeugenteisungsmitteln belastet sein kann und dient zugleich als Rückhalteeinrichtung.

Bodenfilteranlage

Hier werden die im Bau befindlichen Bodenfilteranlagen am Startbahnkopf 26L gezeigt

Enteisung und Recycling

Der Flughafen München ist einer der wenigen Flughäfen weltweit, der Flugzeugenteisungsmittel vor Ort recycelt und wieder verwendet. In einem Winter kommen dabei je nach Witterungsverhältnissen insgesamt ca. 2.500 bis 9.000 Tonnen Flugzeugenteisungsmittel zum Einsatz.

Je nach Witterungsverhältnissen im Winter konnte mit diesem Recyclingverfahren der Bedarf an neuem Enteisungsmittel unter 50 Prozent gesenkt werden. Die Recyclingquote liegt zum Teil weit über 50 Prozent. Durch den Recyclingbetrieb wird das anfallende Enteisungsabwasser reduziert. Der Recyclinganteil muss nicht mehr in der Kläranlage Eitting des Abwasserzweckverbandes "Erdinger Moos" gereinigt werden, sondern kann als neues Enteisungsmittel wiederverwendet werden.

Hochwasserschutz durch Vorflutergräben

Die entlang des Flughafenzauns verlaufenden Bäche und Gräben leiten das Hochwasser aus den von Süden kommenden Gewässern im Osten und Westen um den Flughafen herum und führen es im Norden den bestehenden Gewässern wieder zu. Zudem ist das flughafeninterne Entwässerungssystem so konzipiert, dass Niederschlagsabflüsse bereits im Kanal und in Becken zurückgehalten, behandelt und somit gleichmäßig in Gewässer eingeleitet werden.


Durch diese Vorkehrungen ist gewährleistet, dass südlich und nördlich des Flughafens gelegene Anwesen weder durch Rückstau noch durch erhöhte Abflussspitzen bei Hochwasser infolge des Flughafenbaus beeinträchtigt werden und der Flughafen selbst vor Hochwasser geschützt ist.

  • Die Vorkehrungen zum Hochwasserschutz bei der Konzeption und dem Betrieb der Anlagen haben im Ernstfall 2013 deutlich ihre Wirkung gezeigt. Im Laufe der Jahre haben sich ökologisch stabile und damit pflegeextensive Lebensräume herausgebildet, deren Bedeutung für viele zum Teil bedrohte Tier- und Pflanzenarten im Naturhaushalt immer unverzichtbarer wird.
  • So entstand ein gewundener Graben mit Wechsel von seichten Stellen und tiefen Gumpen, rascher durchströmter Bereiche und ruhigen Buchten ergänzt durch höher gelegene Sand- und Kiesflächen mit Magerrasenbewuchs im Uferbereich

Flugbetriebsstoffversorgung

Am Flughafen München werden die Flugzeuge mithilfe einer sogenannten Unterflurbetankung mit Kerosin versorgt

Das Kerosin wird durch unterirdische Leitungen von einem nahegelegenen Tanklager direkt zu den Flugzeugstandplätzen gepumpt. Die Betankung der Flugzeuge erfolgt dort mit Flugfeldtankwagen ohne eigenen Tank (genannt Dispenser oder Hydrantenwagen).

Der Vorteil dieser Methode ist, dass keine Tankwagen zu den Flugzeugen fahren müssen. Dies verringert das Unfallrisiko auf dem Flughafenvorfeld erheblich. Zudem werden die Emissionen verringert, da eine Leitung vom Tanklager zum Flugzeug besteht.

Wesentliche Fakten zum Tanklager und Unterflurbetankungssystem am Flughafen  München:

  • Vier Lagertanks à 4.500 m³
  • Ein Lagertank à 12.000 m³
  • Ein Lagertank à 14.800 m³
  • Gesamtlagervolumen: ca. 45.000 m³
  • Anlieferungswege: über Schiene mittels Kesselwagen und über Pipelinesystem vom Tanklager Feldkirchen
  • Hydrantenanlage mit einer Gesamtnetzlänge von ca. 20 Kilometer und ca. 500 Betankungspits
  • Aktueller Betreiber der Anlage: Firma Skytanking im Auftrag der Flughafen München GmbH

Abfall: hohe Wiederverwertungsquote

  • Die Flughafen München GmbH erfüllt lückenlos die Vorgaben der fünfstufigen Zielhierarchie des Kreislaufwirtschaftsgesetzes. Abfall- und Wertstoffprodukte aus allen Bereichen des Flughafenbetriebs werden bereits am Entstehungsort in unterschiedlichen Trennsystemen gesammelt, zertifizierten Fachbetrieben im nahen Umkreis des Flughafens übergeben, in Sortieranlagen aufbereitet und anschließend recycelt.
  • Voraussetzung für eine nachhaltige Ressourcenschonung ist ein individuell auf die jeweiligen Abfallerzeuger zugeschnittenes Entsorgungskonzept.

Papierverbrauch

Der Flughafen München reduziert kontinuierlich seinen Papierverbrauch.