12.02.2019
Der Winterdienst am Flughafen München arbeitet seit Wochen auf Hochtouren,
und bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt werden auch die "Eisbären"
regelmäßig aktiv. Es handelt sich dabei um Spezialfahrzeuge mit ausladenden
Sprüharmen, die bei frostigen Temperaturen die Flugzeuge unmittelbar vor dem
Start von Eis und Schnee befreien.
Eine gründliche Enteisung ist die zwingende
Voraussetzung für einen sicheren Start, denn schon eine dünne Eisschicht auf
den Tragflächen oder dem Leitwerk kann die aerodynamischen Eigenschaften des
Flugzeugs dramatisch verschlechtern und den für den Startvorgang benötigten
Auftrieb reduzieren. Während des Fluges kommt es nicht zur Eisbildung, weil dann
die Tragflächen beheizt werden.
Rund zwei Dutzend der hocheffizienten Eisbären sind bei der EFM, der
Gesellschaft für Enteisen und Flugzeugschleppen am Flughafen München, einer
gemeinsamen Tochtergesellschaft der Deutschen Lufthansa AG und der
Flughafen München GmbH, im Einsatz. Sie besprühen die zum Start
bereitstehenden Maschinen mit einer glykolhaltigen Enteisungsflüssigkeit. Wenn
es darauf ankommt, können bis zu 68 Flugzeuge pro Stunde enteist werden. Die
Sprüharme lassen sich teleskopartig bis zu einer Höhe von 23 Metern ausfahren,
damit auch Flugzeuge von der Dimension eines Airbus A380 problemlos enteist
werden können.
Über Schlitzrinnen auf den Enteisungsflächen, die sich jeweils an den
Startbahnköpfen befinden, wird die vom Flugzeug abtropfende Flüssigkeit
aufgefangen. Das Gemisch aus Enteisungsflüssigkeit und Schmelzwasser wird
gereinigt, wiederaufbereitet und wiederverwendet. Der Flughafen München
betreibt eine der größten Recycling-Anlagen für Enteisungsmittel, durch die in
vielen Betriebsjahren bereits Millionen von Litern an Enteisungsflüssigkeit
eingespart werden konnten. Etwa 70 Prozent der verwendeten Enteisungsmittel
können wiederverwendet werden.