Vogelschutzgebiet

Heimat für 40 gefährdete Vogelarten

  • Luftaufnahme vom Flughafen München
    Das europäische Vogelschutzgebiet „Nördliches Erdinger Moos" ist 4.525 Hektar groß. Es umfasst die ca. 666 ha großen Flughafenwiesen, die um die beiden Start- und Landebahnen liegen sowie die nördlich und östlich an das Flughafengelände angrenzenden Bereiche des nördlichen Erdinger Mooses. Das entspricht einer Fläche von 6.400 Fußballfeldern.
  • 40 gefährdete Vogelarten finden im "Nördlichen Erdinger Moos" besonders geschützten Lebensraum unter anderem der Große Brachvogel, der Kiebitz und die Wiesenschafstelze.

Optimaler Lebensraum

  • Nadja Braun, Naturschutzexpertin
    "Unsere Flughafenwiesen bieten zahlreichen seltenen Vogelarten einen optimalen Lebensraum. Das Bayerische Landesamt für Umwelt hat sie im Jahr 2021 sogar offiziell als das bedeutendste Brachvogelbrutgebiet in ganz Bayern identifiziert (LfU 2023). Selbst ein Brutpaar der sehr selten gewordenen Uferschnepfe brütet regelmäßig hier." Nadja Braun, FMG: Naturschutz, Ökologie

Stimmen der Bewohner

  • Großer Brachvogel

    Die Extensivwiesen des Flughafens München stellen mit dem jährlich hohen Bestand an Brutpaaren des Brachvogels das bedeutendsten Brutgebiet für diese Vogelart in Bayern dar. Im ersten Erfassungsjahr konnten auf den Flughafenwiesen 55 Brutpaare gezählt werden, im Jahr 2021 wurde mit 107 Brutpaaren die höchste Brachvogeldichte festgestellt, während sich der Bestand im Jahr 2023 wieder auf 99 Brutpaare einpendelte. In ganz Bayern gibt es nur noch knapp 500 Brutpaare der Art. Deshalb steht der Große Brachvogel auf der Roten Liste Bayern als vom Aussterben bedroht (Stufe 1).
  • Feldlerche

    Die Feldlerche ist eine Art der offenen Kulturlandschaft und brütet am Boden. Schnell wachsende Kulturen bei intensiver landwirtschaftlicher Nutzung machen die Felder als Brutplatz für die Feldlerche unattraktiv. Dies hatte zur Folge, dass der Bestand der Feldlerche in Bayern mittlerweile als gefährdet eingestuft werden musste (Rote Liste Bayern: Stufe 3). Auf den mageren Wiesen im Norden und Süden des Flughafens verteilen sich allerdings große Bestände mit insgesamt 226 Brutrevieren (Stand 2023).
  • Kiebitz

    Die mageren Flughafenwiesen stellen für Kiebitze ein ideales, störungsfreies Brutgebiet dar. Im Jahr 2021 konnten beispielsweise 110 Brutreviere auf den Flughafenwiesen gezählt werden, was die Flughafenwiesen in Oberbayern zum bedeutendsten Brutgebiet dieser Art macht (LfU 2023). In Bayern ist der Kiebitz stark gefährdet. (Rote Liste Bayern: Stufe 2). Im letzten Jahr konnten insgesamt 79 Brutreviere gezählt werden (Stand 2023).
  • Grauammer

    Die Grauammer ist ein unauffälliger Vogel. Man hört sie mehr, als dass man sie sieht. Sie zählt zu den Bodenbrütern und ist eine Charakterart der offenen Agrarlandschaft. Am Flughafen werden der Zaun zum Singen und die Wiesen zum Brüten genutzt. In Bayern hat die Grauammer einen Rote-Liste-Status der Stufe 1 (vom Aussterben bedroht). Momentan sind 19 Brutpaare am Flughafen beheimatet (Stand 2023).
  • Uferschnepfe

    Die Uferschnepfe ist sowohl in Bayern als auch in Deutschland vom Aussterben bedroht (Rote Liste Kategorie 1). Seit Jahrzehnten ist eine starke Abnahme dieser Vogelart, die dauerfeuchte Wiesenstandorte bevorzugt, zu verzeichnen, so dass bei der 7. landesweiten Wiesenbrütererfassung (LfU 2023) nur noch 19 Brutpaare vorgefunden wurden (Tendenz fallend). Umso erfreulicher ist, dass auf den Flughafenwiesen ein Paar dieser seltenen Vögel brütet und das mit Erfolg!

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