Artenvielfalt am Flughafen

Da brummt’s

Was für eine (Arten-)Vielfalt: Auf ökologischen Ausgleichsflächen rund um den Airport finden seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten einen geschützten Lebensraum. Die Gesamtfläche ist etwa dreimal so groß wie der Englische Garten in München.

Der Flughafen München sollte sich so gut wie möglich in seine Umgebung im Erdinger Moos einfügen: Diese Idee war von Anfang an wesentlicher Bestandteil des Planungskonzepts. Rund um den Airport ist deshalb ein Grüngürtel mit vielfältigen ökologischen Ausgleichsflächen und Biotopen entstanden. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei gefährdeten oder geschützten Tieren und Pflanzen, für die maßgeschneiderte Areale gestaltet und entwickelt werden. 


Westlich des Freisinger Ortsteils Pulling haben die Naturschutz-Experten des Flughafens ein fünf Hektar großes Biotop für seltene Schmetterlingsarten wie den Randring-Perlmuttfalter angelegt. Um optimale Lebensbedingungen für die Tagfalter zu schaffen, haben sie Larvenhabitate eingerichtet und für Schmetterlinge wertvolle Futterpflanzen wie Wiesenknopf und Wiesenknöterich angepflanzt. Wildbienen tummeln sich gerne auf den blühenden Wiesen am Airport, die ganzjährig frei von Dünger und Insektenschutzmitteln bleiben und nur selten gemäht werden. In den vergangenen Wochen sind darüber hinaus fünf Insektenhotels auf dem Flughafencampus errichtet worden. 

Um einem Rückgang der Artenvielfalt von z.B. Tagfaltern entgegenzuwirken, engagiert sich die Flughafen München GmbH im Rahmen des Umweltpakts Bayern für den Schutz von besonders seltenen Moorschmetterlingsarten

Wildblumen und seltene Libellen

Mit der Gestaltung eines naturnahen Entwässerungsgrabens haben die Landschaftsplaner nördlich des Flughafens Lebensraum für bedrohte Wildblumen wie die sibirische Schwertlilie geschaffen. Auf den Rofelwiesen etwas weiter südöstlich findet die Sumpfgladiole ideale Lebensbedingungen vor. Noch ein Stück weiter, am Siebentagwerksgraben im Viehlaßmoos, hat der Flughafen ein Areal angelegt, in dem die Vogel-Azurjungfer, eine vom Aussterben bedrohte Kleinlibelle, zu Hause ist. Am sogenannten Abfanggraben Ost sind die geschützten Zauneidechsen heimisch. 


Die Vogel-Azurjungfer wird in der Roten Liste Bayern als "vom Aussterben bedroht" geführt. Die Art besiedelte ursprünglich vermutlich Quellbäche im Niedermoorbereich, sie hat sich erst im Zuge der Moorkultivierung Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts auf Gräben spezialisiert. © Bildagentur PantherMedia  / Michael Schwalbach

Vogelschutzgebiet Flughafen

Die Flughafenwiesen neben den Start- und Landebahnen stellen für Wiesenbrüter wie den Großen Brachvogel und den Kiebitz ein ideales Brutgebiet dar: Innerhalb des Flughafenzauns gibt es keine Fressfeinde wie den Fuchs. Der Flughafen gilt deshalb als fester Bestandteil des Vogelschutzgebietes Nördliches Erdinger Moos. Auch im Umland stellt der Airport spezielle Flächen für Wiesenbrüter bereit.


Video Brachvogel

Das Gelände des Flughafens München ist mit seinem jährlich hohen Bestand an Brutpaaren des Brachvogels seit Jahren eines der drei bedeutendsten Brutgebiete für diese Vogelart in Bayern

Insektenhotels

Am Campus des Flughafen München gibt es fünf Insektenhotels. Eines von ihnen steht im Besucherpark und hat Form des Flughafentowers. Die Konstruktion bietet Wildbienen, Grabwespen und Florfliegen spezielle Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten.

Initiiert wurde das Projekt von den Mitarbeiterinnen der Umweltabteilung. Zielsetzung ist es, die Insektenvielfalt am Flughafen zusätzlich zu fördern. Die Bienen- und Wespenarten, die die Nistmöglichkeiten nutzen sollen, sind grundsätzlich nicht in Schwärmen unterwegs und nicht aggressiv.

Auch mit einem vergleichsweise kleinen Schritt, wie der Einrichtung der Insektenhotels, zeige der Airport, "dass der Begriff grüner Flughafen deutlich mehr als ein bloßes Lippenbekenntnis ist", erklärte Flughafenchef Dr. Michael Kerkloh. Der Flughafen München sei das beste Beispiel dafür, dass Naturschutz und Technik ausgezeichnet zusammenpassen können.

Auch auf den extensiv gepflegten blütenreichen Flughafenwiesen um die Start- und Landebahnen sind bereits zahlreiche Insektenarten zu Hause. Auf diesen Flächen, die nur zweimal im Jahr gemäht werden, kommen keine Pflanzenschutzmittel zum Einsatz.

Da Insekten auf den Wiesen rund um die Start- und Landebahnen optimale Bedingungen vorfinden, sind hier viele Arten heimisch. Damit sich die kleinsten Gäste noch wohler fühlen, will der Flughafen mit den Insektenhotels zusätzliche Brutplätze und Versteckmöglichkeiten schaffen

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