NB verabschiedet Geschäftsordnung

FMG und Lufthansa erläutern gegenüber Umlandvertretern Drehkreuzkonzept; Geschäftsordnung verabschiedet

24.11.2005
In seiner vierten Sitzung befasste sich der Nachbarschaftsbeirat Flughafen München, der die Planungen für eine dritte Start- und Landebahn begleitet, gestern schwerpunktmäßig mit dem Verkehrskonzept und den daraus resultierenden Planungen für den Münchner Airport.

Dr. Michael Kerkloh, der Vorsitzende Geschäftsführer der Flughafen München GmbH, erläuterte zunächst die Rolle, das Selbstverständnis und die strategischen Ziele der Flughafengesellschaft. Anschließend skizzierte der Konzernbeauftragte und Leiter des Hubmanagements der Deutschen Lufthansa in München, Karl Ulrich Garnadt, die Ausbaupläne seiner Fluggesellschaft für das süddeutsche Drehkreuz.

Wie beide Referenten deutlich machten, befindet sich der Münchner Flughafens in Entwicklung zu einer europäischen Luftverkehrsdrehscheibe. Das Flugangebot solle in den kommenden Jahren insbesondere im Bereich des Langstreckenverkehrs ausgeweitet werden. Hubmanager Garnadt kündigte in diesem Zusammenhang an, dass die Lufthansa ihre in München stationierte Langstreckenflotte bis zum Jahr 2015 von derzeit 16 auf 45 Flugzeuge ausbauen wolle. Beide Referenten hoben hervor, dass die zu erwartenden Verkehrszuwächse erhebliche positive Impulse für Konjunktur und Beschäftigung in der Flughafenregion zur Folge haben werde und wiesen auf die Kooperation mit Zulieferfirmen aus der unmittelbaren Region hin. Ferner wies der Chef der FMG, Dr. Michael Kerkloh, auf die Bedeutung des Flughafens für den regionalen Arbeitsmarkt hin. Dies gelte auch für den Bereich der beruflichen Ausbildung.

In der anschließenden Diskussionsrunde hinterfragten Mitglieder des Nachbarschaftsbeirats vor dem Hintergrund wachsender Belastungen die Notwendigkeit des Flughafenausbaus. So würden die Interessen der Allgemeinheit im Flughafenumland bei dem möglichen Bau einer dritten Start- und Landebahn nicht angemessen berücksichtigt. Die Vertreter von FMG und Lufthansa hielten dem entgegen, dass der Betrieb einer leistungsfähigen Verkehrsdrehscheibe den Mobilitätsinteressen der Bevölkerung sowie den Standortinteressen der Wirtschaft in Bayern – und damit auch dem Gemeinwohl – zugute komme. Es müsse deshalb ein tragfähiger Ausgleich zwischen den Interessen der Region und den landes- und bundesweiten Infrastrukturaufgaben des Flughafens erarbeitet werden.

Im weiteren Verlauf der Sitzung befasste sich der Nachbarschaftsbeirat noch einmal mit seiner Geschäftsordnung. Die Teilnehmer stimmten dem neuen Entwurf, in den die Änderungswünsche der Beiräte eingeflossen waren, bei nur einer Gegenstimme zu.

In den in der Geschäftsordnung vorgesehenen Arbeitsausschuss wurden folgende Mitglieder gewählt: Die beiden Landräte der Landkreise Erding (Martin Bayerstorfer) und Freising (Manfred Pointner), der Oberbürgermeister von Freising (Dieter Thalhammer), die Bürgermeister von Hallbergmoos (Klaus Stallmeister), Berglern (Herbert Knur) und Eitting (MathiasKammerbauer), der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Freising Nord, Erding und Umgebung e.V. (Michael Schwaiger), Jürgen Steiner als Vertreter des Aktionsbündnisses aufgeMUCkt, der Vorsitzende der Geschäftsführung der FMG (Dr. Michael Kerkloh) und die Vorsitzende des Nachbarschaftsbeirats (Edda Huther).

Als Termin für die nächste Sitzung des Nachbarschaftsbeirates wurde der 21. Dezember 2005 festgelegt. Bei dieser Sitzung soll noch einmal die Verkehrsprognose für den Flughafen München behandelt werden. Hierbei werden auch Vorhersagen unter der Voraussetzung veränderter Prämissen vorgestellt werden.

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