Umweltmanagement

Geprüftes und zertifiziertes Umweltmanagement der Flughafen München GmbH

Die Flughafen München GmbH (FMG) misst dem Schutz der Umwelt einen hohen Stellenwert bei. Beim Betrieb eines Verkehrsflughafens sind, wie bei vergleichbaren Infrastruktureinrichtungen, Einflüsse auf die Umwelt allerdings unvermeidlich. Diese können auf das Flughafengelände sowie die umliegenden Gebiete auf verschiedene Weise einwirken. Die FMG engagiert sich daher intensiv, ihre Leistungen im Umweltbereich kontinuierlich zu verbessern. Wesentliche Säule ist seit nunmehr 20 Jahren das geprüfte und zertifizierte Umweltmanagementsystem nach der europäischen EMAS-Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 und DIN EN ISO 14001.


In Zusammenarbeit mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den umweltrelevanten Bereichen der FMG wurde in den letzten Jahren eine Reihe herausragender Leuchtturmprojekte entwickelt und umgesetzt. Auch zukünftig wird das Umweltmanagementsystem die FMG dabei unterstützen, die Umweltleistung kontinuierlich zu verbessern, Auswirkungen zu reduzieren und damit einen wertvollen Beitrag auf dem Weg des Flughafens München zur grünen Mobilitätsdrehscheibe zu leisten. Dies wird durch Kommunikation und Information über die Umwelt am Flughafen München transparent:

Wir MACHEN UMWELT SICHTBAR.

EMAS – Umweltmanagementsystem auf höchstem Niveau

Das Akronym "EMAS" steht nicht für Emissions-Macher und Arten-Schützer, sondern für "Eco-Management and Audit Scheme". Es ist ein freiwilliges Instrument der Europäischen Union, das Unternehmen und Organisationen dabei unterstützt, ihre Umweltleistung kontinuierlich zu verbessern. Rechtsgrundlage ist die Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 (sog. EMAS-Verordnung).

EMAS enthält alle Elemente eines Umweltmanagementsystem nach der internationalen Norm DIN EN ISO 14001:2015. Darüber hinaus fordert EMAS weitere Inhalte wie zum Beispiel eine erweitere Umweltkommunikation und eine regelmäßige Überprüfung aller umweltrelevanter Prozesse hinsichtlich ihrer Konformität gegenüber geltenden umweltrechtlichen Anforderungen.

EMAS unterstützt Organisationen nicht nur dabei, ihre Umweltleistungen kontinuierlich zu verbessern, sondern trägt auch zu Kosteneinsparungen, einer besseren Reputation und einer stärkeren Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei.

Ganzheitliches Umweltmanagement auf Basis von Zahlen - Daten - Fakten

Die Kernindikatoren von EMAS sind wichtige Messgrößen, die der FMG dabei helfen, ihre Umweltleistung zu bewerten und zu verbessern. Diese Indikatoren decken verschiedene Umweltaspekte ab und ermöglichen eine transparente und vergleichbare Berichterstattung.

Die Kernindikatoren am Flughafen München sind:

  • Absolute und spezifische Abfallmenge
  • Absolute und spezifische Kohlenstoffdioxidemissionen
  • Absoluter und spezifischer Gesamtenergiebedarf
  • Erneuerbare Energien und deren Anteil am Gesamtenergiebedarf
  • Absoluter und spezifischer Strombedarf
  • Absoluter und spezifischer Wärmebedarf
  • Absoluter und spezifischer Kältebedarf
  • Absoluter und spezifischer Trinkwasserbedarf
  • Absolute und spezifische Abwassermenge
  • Absoluter und spezifischer Kraftstoffverbrauch
  • Papierbedarf der FMG

Ausgewählte Leuchtturmprojekte aus 20 Jahren EMAS

  • "Net Zero 2035" – Der Flughafen auf dem Weg zum CO2-freien Flughafenbetrieb


    Im November 2023 setzte die Flughafen München GmbH noch ehrgeizigere Klimaziele und will bereits 2035 das Ziel "Netto Null" bzw "Net Zero" erreichen. Die Klimastrategie wurde damit deutlich ambitionierter gestaltet. Alle Infos erhalten Sie unter obigen Link.

  • Biosiegel für den Münchner Flughafenhonig

    Der Münchner Flughafenhonig darf seit 2023 das EU-Bio-Siegel und das deutsche Bio-Siegel auf dem Etikett tragen. Er erfüllt als erster Honig eines deutschen Flughafens die Vorgaben der europäischen Verordnung (EU) 2018/848 über die ökologische/biologische Produktion und Kennzeichnung derartiger Erzeugnisse.

  • Hochmoderne Fluglärmmessstation


    Der Flughafen München hat 2019 eine neue hochmoderne Fluglärmmessstation in Betrieb genommen, die dank Fotovoltaik vollkommen unabhängig vom Stromnetz betrieben wird. Die Anlage wird für mobile Messungen in der Region eingesetzt. Das Solarmodul hat eine Gesamtleistung von 285 Watt, die überschüssige Energie wird in einen Zwischenspeicher eingespeist. Sollte dieser Speicher einmal leer sein, schaltet sich automatisch eine Brennstoffzelle ein, um die Messstation mit der benötigten Energie zu versorgen. Rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche misst die Anlage die Fluglärmimmissionen vor Ort. Die Ergebnisse werden – wie die Messwerte aller übrigen Stationen – in Echtzeit im Internet veröffentlicht.

  • Umstellung auf LED-Technologie 

    Nach sechsjähriger Implementierungsphase konnte im Jahr 2018 die Umrüstung der gesamten Vorfeldbeleuchtung auf energiesparende LED-Technik abgeschlossen werden. Mit 185.000 LEDs in rund 1.900 Leuchten auf den bis zu 34 Meter hohen Lichtmasten steht am Flughafen München die größte LED Hochmast-Anlage der Welt. Die LED-Beleuchtung überzeugt durch besonders hohe Energieeffizienz bei besserer Leuchtkraft - und das bei langer Lebensdauer und niedrigen Wartungskosten.

  • Brauchwasser-Konzept zur Schonung der Ressource Trinkwasser

    Trinkwasser ist lebensnotwendig. Seine Verfügbarkeit in ausreichender Menge und Qualität muss dauerhaft sichergestellt werden. Der Flughafen München verfolgt dabei das Ziel, nachhaltig und sparsam mit Trinkwasser umzugehen. Nicht jeder Bedarf an Wasser erfordert Trinkwasserqualität. Im Sinne eines nachhaltigen und sparsamen Umgangs mit Trinkwasser wird es deshalb weitestgehend nur dort verwendet, wo Trinkwasserqualität auch notwendig ist. Langfristiges Ziel ist es, circa 30 Prozent des gesamten Wasserbedarfs am Flughafen München durch Brauchwasser überall dort zu decken, wo keine Trinkwasserqualität erforderlich ist.

  • Mobile Messtationen zur Ermittlung der Luftqualität

    Die FMG hat 2014 als erster Airport-Betreiber Deutschlands eine mobile Luftgüte-Messstation in Betrieb genommen. Sie wird auf Wunsch umliegenden Gemeinden zur Verfügung gestellt, um dort die Luftqualität, zusammen mit einem unabhängigen Messinstitut, zu untersuchen. Die vollständigen Messberichte werden vom Flughafen München im Internet veröffentlicht. Die erhobenen Luftgütedaten sind auch nahezu live über das Luftgütemonitoring des Flughafens online verfügbar.

  • Flughafenwiesen als Teil des Vogelschutzgebiets "Nördliches Erdinger Moos"

    Am 1. August 2008 wurden die Flächen im "Nördlichen Erdinger Moos" als EU-Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Das Vogelschutzgebiet ist 4.525 Hektar groß, was einer Fläche von etwa 6.400 Fußballfeldern entspricht. Es umfasst die über 666 Hektar großen Flughafenwiesen an den beiden Start- und Landebahnen sowie die nördlich und östlich an das Flughafengelände angrenzenden Bereiche des Nördlichen Erdinger Mooses. Die Flughafenwiesen sind für viele Wiesenbrüter - wie den vom Aussterben bedrohten Großen Brachvogel, den stark gefährdeten Kiebitz oder die gefährdete Feldlerche - von hoher Bedeutung. Sogar eines der bayernweit 19 Brutpaare der vom Aussterben bedrohten Uferschnepfe hat sich dort etabliert („7. Landesweite Wiesenbrüterkartierung in Bayern 2021“, Landesamt für Umwelt; März 2023). Ein Beweis, dass Natur und Technik schon seit vielen Jahren sehr gut miteinander harmonieren.

  • Innovatives Enteisungsmittelmanagement

    Der Flughafen München ist einer der wenigen Flughäfen weltweit, der die bei der Flugzeugenteisung im Winter abtropfenden Enteisungsmittel auffängt, vor Ort recycelt und wiederverwendet. In einem Winter kommen bei der Flugzeugenteisung je nach Witterungsverhältnissen insgesamt ca. 2.500 bis 9.000 Tonnen Flugzeugenteisungsmittel zum Einsatz, wobei ca. 40 – 60 % aus dem Recycling stammen. Der recycelte Anteil muss nicht mehr in der Kläranlage Eitting des Abwasserzweckverbandes "Erdinger Moos" gereinigt werden, sondern kann als neues Enteisungsmittel wiederverwendet werden. Dies ist sowohl ein wirtschaftlicher Nutzen als auch schonend für Umwelt und Ressourcen. 

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