Regelmäßig suchen Zivilfahnder des Zolls am Münchner Flughafen nach Rauschgift. Die Kuriere verstecken die Drogen immer kreativer, doch die Fahnder haben ein untrügliches Gespür, sie zu entlarven.
Der Flieger kommt am frühen Morgen aus Amsterdam. Während die Maschine über das Vorfeld rollt, bringt sich vor der Fluggastbrücke bereits eine kleine Gruppe in Position, um die ankommenden Reisenden in Empfang zu nehmen. Reinhold Ott*, ein großer, sportlicher Mann, Brille, kurzes graues Haar, mustert die umstehenden Menschen und registriert: Zwei von ihnen haben einen Koffer, eine Frau trägt eine Reisetasche, ein Mann schwingt sich einen Rucksack auf den Rücken. Wie ganz gewöhnliche Passagiere sehen sie aus. Doch in Wirklichkeit sind sie Zivilfahnder.
Eine zweite Gruppe kommt um die Ecke. Deren Mitglieder tragen grüne Uniformen und Westen mit der Aufschrift "Zoll". "Guten Morgen, Kollegen", begrüßen sich Uniformierte und Zivile. Reinhold Ott ist Zollamtmann und Mitglied der zivilen Überwachungsgruppe, kurz Ü-Gruppe. Gemeinsam mit 80 Kolleginnen und Kollegen vom Zoll fahndet er am Münchner Flughafen allerdings nicht nach unangemeldeten Waren, sondern nach Rauschgiftschmugglern.
Denn einen Großteil der Drogen versuchen die Kuriere, mit dem Flugzeug ins Land zu bringen. Allein am Flughafen München stellten die Beamten des Münchner Hauptzollamts im Jahr 2016 über 300 Kilogramm Rauschgift sicher, 2015 waren es sogar über 500 Kilogramm. Am häufigsten geschmuggelt werden Kokain, Ecstasy und Khat, eine afrikanische Pflanze mit berauschender Wirkung.